Kompostieren im Kleingarten

Generell ist das Kompostieren von Schnitt- und Pflanzengut und allen anderen kompostierbaren Abfällen aus dem Kleingarten wichtig. Zum naturnahen Gärtnern gehört kompostieren nun mal dazu. Der aus dem Kompost gewonnene Humus dient zur Bodenverbesserung und Düngung der Gartenerde.  Weiterhin ist der gewonnen Humus des Kleingärtners Gold, dessen Stickstoffgehalt enorm ist. Man spart die Kosten für Dünger aus dem Gartenfachmarkt.  Es gibt keinen geeigneten Dünger für den Kleingärtner.

Auch wenn ein Kompost nicht gerade ein schönes Bild darstellt, so ist dieser vom Pächter der angrenzenden Kleingärten zu dulden. Das Vorhandensein eines Komposthaufens stellt keine rechtlich relevante Beeinträchtigung (im Sinne § 906 BGB) für den Nutzer der angrenzenden Kleingärten dar. Demzufolge kann auch kein Sichtschutz gefordert werden. Dies gilt wirklich nur im Ausnahmefall. Wohlgemerkt, wir reden hier von einem Kompost und keinen Misthaufen! Dennoch sollte bei der Wahl des Standortes, soweit der KGV Odenwaldring keine explizierten Regelungen getroffen hat, zwischen den Nachbarn stets eine einvernehmliche Lösung getroffen werden. Wir sind schließlich ein Verein und sollten über alles reden können. Niemand möchte in unmittelbarer Nähe zu seinem Sitzplatz die fauligen Gerüche eines Kompostes ertragen. Dabei sollte man nicht übersehen, dass Gerüche sehr unterschiedlich wahrgenommen und stark subjektiven Bewertungen unterliegen. Forderungen an den Nachbarn, den Komposthaufen umzusetzen oder außerhalb der eigenen „Riechweite“ anzulegen fallen nicht unter die Pflicht der Gartenpächter, auch nicht die Nutzer anderer Kleingärten, die an der Kleingartenanlage angrenzenden Grundstücke nicht durch Gase, Dämpfe, Gerüche stören bzw. belästigen darf. Eine solche Situation kann aber dann schnell eintreten, wenn der Komposthaufen einer Mülldeponie gleicht, wenn z.B. durch das Einbringen von Fleischresten, gekochten Speisen, Tierkadavern, Mist, Farbresten, Öle und Pinselreinigern u.ä. nicht nur Gestank erzeugt wird, sondern zusätzlich auch Ratten, Mäuse und anderes Ungeziefer angelockt werden.

Bei sachgerechter Nutzung eines Kompostes werden aber wahrscheinlich keinerlei Beschwerden aufkommen. Unten grobes Material und schichtweise feineres im oberen Bereich. Ab und zu mittels Mistgabel den Inhalt lüften (Anheben), die Regenwürmer erledigen den Rest. Im Hochsommer ist das Gießen des Kompostes unausweichlich, da die Feuchtigkeit nicht ausbleiben darf. Diese gehört zum Verrottungsprozess dazu. Ebenso ist ein zu nasser Kompost zum faulen verurteilt und man freut sich nicht wirklich über das Ergebnis. In der Winterzeit ist über ein eventuelles Abdecken nachzudenken.