Ein gepflegter, grüner Rasen ist der Stolz eines jeden Kleingärtner. Leider bietet dieser nach dem Winter manchmal eher einen traurigen Anblick.
Vor dem ersten Schnitt nach dem Winter sollte logischerweise das vorhandene Laub und eventuelle abgebrochene Zweige vom Rasen entfernt werden. Man sollte dann die Grashalme in Augenschein nehmen und derer Zustände kontrollieren. Eine Schnittlänge von 4 oder 5 Zentimeter ist die ideale Höhe, um ihn vor dem Austrocknen zu schützen. Schneidet man den Rasen zu kurz schneidet (2 Zentimeter und weniger), riskiert man, dass beim Mähen evtl. die Wurzeln beschädigt werden und der kurze Rasen verbrennt. Bei extrem hoher Sonneneinstrahlung entstehen schnell unschöne braune, verdorrte Flecken und es können sich dann gern Unkräuter, zum Beispiel Hornklee oder Löwenzahn etc. ansiedeln. Auch sollte man den Rasen regelmäßig mähenund dabei immer nur dabei nur Spitzen entfernen. Diese können als Dünger auf dem Rasen verbleiben. Ist das Grün doch einmal sehr hoch, so dass lange Halme beim Mähen abgeschnitten werden, muss der Grünschnitt aufgefangen und sinnvollerweise als Mulch in den Beeten verwendet werden. Mit einem elektrischen Vertikutierer oder einem Vertikutierrechen kann man Unkräuter und Moose entfernen.
Durch intensives Vertikutieren lüftet man den Rasen und gleichzeitig der Boden gelockert. So kann das Wasser und Dünger leichter eindringen.Das unterstützt die Graspflanzen im Wuchs: Die kleinen Wurzeln können wieder mehr Wasser und Nährstoffe aufnehmen. Dennoch ist ein Vertikutieren nicht unbedingt notwendig. Allzu intensiver (zu tiefer) Anwendung solcher Geräte schadet das Wurzelwerk zerstört und die Grasnarbe und somit schafft man eine leichte Keimstelle für Unkrautsamen. Nachbars Pusteblumensamen nutzen solche Brutstätten. Neu verlegter Rollrasen sollte sinnvollerweise erst richtig anwachsen. Zur Rasenpflege im Frühjahr gehört auch die Aussaat von neuem Rasen, falls durch Vertikutieren oder eventuell durch das Entfernen von Unkraut hässliche Flecken auf dem Rasen entstanden sind. Dann wird zu Beginn des Frühlings einfach mit etwas Rasensamen nachgesät.
Auch wenn der Rasen nur spärlich aus dem Winterschlaf kommt, muss man nicht automatisch an den Vertikutierer denken. Vielleicht ist das Grün zu feucht oder einfach nur zu nährstoffarm? Hier sollte man den Fachberater des Vereins kontaktieren und sich fach- und sachgerechten Rat einholen. Moos im Rasen ist ein großes Ärgernis und breitet sich gern auf saurem und feuchten Boden aus. Man sollte vor dem Einsatz von chemischen Moosvernichtern verzichten. Eine Beprobung des Bodens wäre hier sinnvoll und schafft Klarheit. In einigen Bau- und Gartenfachmärkte findet man mittlerweile die fertigen Tests für den Kleingarten. Liegt hierbei der Wert bei 5 und darunter kann Kalk ein geeignetes Mittel sein, um das Moos langfristig zu beseitigen bzw. neuem Moosbefall vorzubeugen. Es gibt Produkte (Algenkalk), die sofort wirken, andere entfalten ihre Wirkung erst nach 4 bis 5 Monaten.
Man beachtet dabei, wie der Boden beschaffen ist: Schwerer, lehmiger Boden benötigt pro Quadratmeter etwa mind. 300 Gramm Kalk. Ist der Boden eher sandig, reicht die Hälfte völlig aus. Bei einem neutralen Boden um den pH-Wert 7 sollte man besser den Kalken ganz weglassen. Der Kalk wird nach dem Frost und nach dem Mähen auf dem Rasen ausgebracht. Übrigens, Ende Februar / Anfang März ist ein idealer Zeitpunkt dafür. Je reicher der Boden an Nährstoffen ist, desto dichter wächst der Rasen und desto weniger Moos bildet sich. Also düngen ist ein absolutes Muss.
Mit dem Düngen verhält es sich wie mit dem Vertikutieren: Es ist keine Pflicht, kann jedoch sehr nützlich sein. Nach dem Winter haben einige Gräser ihre gespeicherten Nährstoffe verbraucht und sind für eine Unterstützung von außen sehr dankbar. Die Düngung erfolgt im März, wenn keine Fröste zu erwarten sind. Der Rasendünger (bestehend aus Stickstoff, Kalium und Phosphor) stimuliert das Wachstum der Pflanzen, einschließlich der Wurzeln. Gerechnet wird mit etwa 30 Gramm Dünger pro Quadratmeter, aber das muss individuell abgewogen werden. “Viel hilft viel” stimmt hier nicht!
Hat man neuen Rasen ausgesät, wartet man mit dem Düngen, bis die Halme ordentlich sprießen. Mineralische oder auch ein organischer Dünger ist hier angebracht.
Leidet Ihr Boden im Garten unter Staunässe hilft meist eine Schubkarre voll feinkörniger Sand, der auf den Rasen verstreut wird. Spielsand gibt es bereits abgepackt im Baumarkt. Sand sorgt im Boden für eine verbesserte Wasserdurchlässigkeit. Vorher sollte man tiefe Löcher mittels Nagelschuhe oder ähnlichem einbringen und ein Eindringen des Sandes zu ermöglichen. Auch feiner Kompost dient der Bodenverbesserung, weil er nährstoffarmen Böden die wichtigen Nährstoffe zufügt.
Im Netz findet man zahlreiche Videos die zur Anschauung hilfreich sind.